Als die Eichendorffschule in Hannover-Linden Ganztagsschule wird, gab es den Begriff noch gar nicht. Tagesheimschule heißt das vor über 50 Jahren. Damit ist die Schule die älteste in dieser Unterrichtsform. Und die Schule ist genau das, was der renommierte Erziehungswissenschaftler Prof. Manfred Bönsch eine echte Ganztagsschule nennt – nämlich keine Schule die vormittags Unterricht macht und nachmittags Betreuung anbietet. Es ist keine Schule bei der die Lehrer nachmittags nach Hause gehen und die Schüler bleiben, sondern an der Kinder einen Lebensraum haben, in dem sie auch kulturell, musisch und sportlich gefördert werden.
Um dies Alles zu erhalten, mussten baulich an dem Haus umfangreiche Maßnahmen umgesetzt werden. Im Rahmen der denkmalrechtlichen Genehmigung wurden historische Aufnahmen des Pfarrlandplatzes um 1920 ausgewertet. Hierbei wurde festgestellt, dass das Gebäude ursprünglich farblich dunkel gefasste Fenster besessen hat. Darüber hinaus hatte das Haus keinen Dachüberstand, sondern eine sehr breite Traufkante mit einer aufgesetzten Rinne. Diese formalen Parameter wurden in der denkmalgerechten Sanierung umgesetzt. Die ursprünglich sehr weit im Mauerwerk eingesetzten Abläufe konnten nicht mehr aktiviert werden. Hier wurde man mit einem besonderen Einlaufkasten dem technisch notwendigen um trotzdem eine aufgesetzte Rinne zu realisieren.
Der gesamte Holzdachstuhl wurde, nachdem die alten Ziegel entfernt waren, konstruktiv mit wenigen Eingriffen technisch instandgesetzt. Hierzu gehörte das auswechseln einzelner, gebrochener, bzw. schadhafter Sparren und die Befestigung der Holzbauteile untereinander sowie in kleineren Bereichen auch eine Hausschwammsanierung.
Begleitet wurde der Einbau neuer Isolierverglaster Fenster in der ursprünglichen Anmutung mit einer Dämmung der inneren Fensterleibungen um in diesen Schwachpunkten Kondensat zu verhindern. Die historischen Holzfensterbänke wurden erhalten und farblich an die neuen Fenster angepasst. Die Klinkerfassade wurde komplett gereinigt und neu verfugt. Hierbei konnte aufgrund der sehr schmalen Fugen nur mit einer Schlämmverfugung operiert werden. Im Vorfeld wurden Ziegel-Formsteine detailgetreu nachgezeichnet, bestellt und im Zuge der Fassadeninstandsetzung neu in die Fassade eingebaut.
Nach einer Restauratorischen Befunduntersuchung der Innenbereiche mit dem Ziel die historischen Farbschichten und Gestaltungen freizulegen konnten auch die Klassenräume und Flure farblich wieder im ursprünglichen Dekor hergestellt werden.